Das ist eine kurze Geschichte über den „Hanky Panky“ der Salut Bar. Die Zutaten dürfen nämlich eine Weile gemeinsam in einem Fass verweilen. Dieses Techtelmechtel, im Englischen nennt man das auch hanky-panky, ergibt ein heißblutiges Gemisch. Der Drink wird weicher und die Kräuternoten weniger herb, als wenn er frisch gerührt wurde. Der Tangueray Gin, der Carpano Classico und der Fernet Branca hatten fünf Wochen Zeit sich aneinander zu gewöhnen. Regelmäßig wurde die Mischung probiert und als der richtige Zeitpunkt erreicht wurde, wanderte der Inhalt aus dem Fass in die Flasche.
Das Resultat ist ein „Barrel Aged Hanky Panky“. Einfach, aber mit einem Dash an Individualität.
Diese Version schmeckt fein, herb und leicht süßlich, und wird vor dem Servieren kalt gerührt, mit einem Dash Angostura abgeschmeckt und mit den Ölen einer Orangenzeste benetzt. Der Drink an sich ist allerdings wirklich Geschmacksache. Meine Begleitung probierte und meinte: „Der schmeckt mir zu braun und zu erwachsen.“ Die Farbe ist dunkel und das Rezept ist im übrigen auch schon um die 100 Jahre alt. Ada Coleman kreierte den Hanky Panky in den 20ern in der American Bar des Londoner Savoy Hotels auf Wunsch des berühmten Gastes Charles Hawtrey. Sein Kommentar zu dem Getränk verlieh diesem seinen Namen: „By Jove. That is the real Hanky Panky!”
Während wir unsere Drinks an diesem warmen Sommerabend schlürften, beobachtete ich die Zubereitung des hausgemachten Falernum. Ich habe hier schon die Frankfurter Produkte probiert und auch gekaufte. Habe das Produkt aber irgendwie vergessen und wurde netterweise vom Bartender zum Abschluss mit einem „Royal Bermuda Yacht Club“ wieder daran erinnert. Selbstgemachtes findet man an diesem Ort reichlich und ist es auch wert zu entdecken. Salut bis zum nächsten Mal!
(barstalker.de / 31.05.2016)